04.08.2023

Sommerreise des niedersächsischen Sozialministers

Erst auf der Rikscha, jetzt bei der drob: Der niedersächsische Sozialminister Dr. Andreas Philippi hat auf seiner Sommerreise durch Niedersachsen auch an der Anonymen Drogenberatungsstelle (drob) der AWO Weser-Ems in Delmenhorst Halt gemacht. Weitere Finanzierungszusagen gab es vor Ort zwar keine, daür aber viele lobende Worte und den Hinweis, dass man die hiesig vorbildliche Arbeit im Ministerium durchaus verfolge.

<p>&bdquo;Wir w&uuml;rden bei der Finanzierung von Projekten gerne sehr viel mehr machen &ndash; m&uuml;ssen aber aufgrund der Haushaltslage immer auch genau priorisieren&ldquo;, sagte Philippi. &bdquo;Sie leisten hier Besonderes&ldquo;, so Philippi, &bdquo;und die umfangreichen Studien wie auch Ihre Erfolgsquoten belegen dies.&ldquo;</p> <p>Dass eine hohe Erfolgsquote gleicherma&szlig;en auch einen hohen Bedarf voraussetzt, verschwieg Cornelia Horn, stellvertretende Einrichtungsleitung, nicht. Allein im Jahr 2022 fanden im Rahmen der offenen Onlineberatungsplattformen 180 Kontakte statt. Das&nbsp;klingt zun&auml;chst recht &uuml;berschaubar, ist jedoch eine mehr als Verdreifachung des Vorjahreswertes.</p> <p>Und diese immer h&auml;ufiger angefragten Portale sind auch nur ein kleiner Teil des gesamten Portfolios an Kontaktm&ouml;glichkeiten zur drob.</p> <p>Insgesamt ist mit knapp 7.400 Beratungs- und 19.200&nbsp;Informationskontakten die Gesamtzahl deutlich angestiegen. Die Kontaktaufnahme ist bewusst niedrigschwellig angelegt, um Betroffenen wie Zugeh&ouml;rigen bei diesem nach wie vor hochsensiblen Thema den Zugang zu erleichtern und dr&auml;ngende Probleme im gesch&uuml;tzten Rahmen ansprechen zu k&ouml;nnen.</p> <p>Mitnichten geht es dabei allein um die klassischen Abh&auml;ngigkeiten und Suchtfaktoren wie Rauschgift, Alkohol oder Medikamente. &bdquo;Wir stellen eine zunehmende Problematik beim Gl&uuml;cksspiel und der Mediennutzung fest&ldquo;, erl&auml;uterte Horn, &bdquo;insbesondere Angeh&ouml;rige wenden sich an uns und hoffen auf Beratung und Unterst&uuml;tzung&ldquo;.</p> <p>Dass die Drob nicht einfach ein Angebot von vielen ist, stellte vor Ort auch die Delmenhorster Oberb&uuml;rgermeisterin Petra Gerlach heraus. Sie verwies auf das umfangreiche und ausgezeichnete Netzwerk des lokalen Hilfe-Angebots im Allgemeinen wie auch der Drob im Speziellen. &bdquo;Alle Kinder in Delmenhorst sollen w&auml;hrend der Schulzeit einmal durch unsere Beratung gegangen und &uuml;ber fr&uuml;her oder sp&auml;ter drohende Suchtgefahren informiert sein, das ist unser Anspruch&ldquo;, so Cornelia Horn. Das zugeh&ouml;rige Suchtpr&auml;ventionsprojekt &bdquo;drop + hop&ldquo;, das vom Lions Club Delmenhorst-Burggraf gef&ouml;rdert wird, l&auml;uft bereits seit &uuml;ber 25 Jahren in den sechsten Klassen hiesiger Schulen &ndash; und das &uuml;beraus erfolgreich. Aktionstage wie &bdquo;Durchblick&ldquo; und &bdquo;KlarSicht+&ldquo; verstetigen die Aufmerk- und Achtsamkeit f&uuml;rs Thema.</p> <p>Gleiches wird in der &uuml;berregional geachteten und regelm&auml;&szlig;ig durchgef&uuml;hrten Delmenhorster Sch&uuml;lerstudie belegt. Ein Punkt, den der Minister f&uuml;r Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung als herausragend erachtete. Er w&uuml;nschte weitere Informationen zum Konsumverhalten von Sch&uuml;lerschaften, aber auch zur Evaluation von Bedarfen und Erfolgen der Suchtpr&auml;vention in eben diesem jungen Segment.&nbsp;</p> <p>MdL Deniz Kurku (SPD), selbst Delmenhorster, nutzte den Moment und erinnerte an die &bdquo;Strahlkraft&ldquo; der drob &bdquo;weit &uuml;ber Delmenhorst hinaus&ldquo; &ndash; nicht zuletzt, um damit angesichts der Nach-Corona-Zeit und vieler weiterer herausfordernder Aufgaben auch entsprechende Bedarfe f&uuml;r die Fortsetzung der so wichtigen Arbeit anzumelden: &bdquo;Hier wird Arbeit f&uuml;r die gesamte Stadt geleistet, die Erfolge der drob helfen der ganzen Gesellschaft.&ldquo;</p> <p>Volle Unterst&uuml;tzung kommt von Thore Wintermann, Vorstand Verband und Politik der AWO Weser-Ems: &bdquo;Dass es angesichts der Multikrisensituation &ndash; Personalmangel, Krankenst&auml;nde, Finanzen &ndash; gerade jetzt angezeigt ist, die Sozialinfrastruktur abzusichern und zu stabilisieren, steht au&szlig;er Frage. Dies schlie&szlig;t die F&ouml;rderung der Freien Wohlfahrtspflege in besonderem Sinne ein.&ldquo;</p> <p>Philippi h&ouml;rte zu, fragte nach und nahm mit &ndash; ganz so, wie er es dem Rundgang durch den nieders&auml;chsischen &bdquo;Leuchtturm&ldquo; vorausgeschickt hatte. &bdquo;Politik findet nicht in der Glaskugel statt, ich will raus zu den Menschen und wissen, wo es brennt&ldquo;, sagte der Minister eingangs. Eine L&ouml;schdecke hatte er hier zwar nicht dabei, den Test-Ton des Rauchmelders aber schon mal deutlich vernehmen k&ouml;nnen.</p> <p>Foto: (v. l.): Uschi Schaffhausen (Elternkreis suchtgef&auml;hrdeter und suchtmittelabh&auml;ngiger Kinder, Jugendlicher und Erwachsener Delmenhorst), Dr. Michael M&uuml;ller (Lions Club Delmenhorst-Burggraf), Thore Wintermann,&nbsp;Deniz Kurku,&nbsp;Cornelia Horn,&nbsp;Dr. Andreas Philippi, Petra Gerlach&nbsp;und Dr. Harald Groth (Vorsitzender Pr&auml;sidium AWO Weser-Ems).</p>
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© AWO Weser-Ems
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