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Standpunkt Politik

Nach der Landtagswahl in Niedersachsen

von Dr. Harald Groth, Präsidiumsvorsitzender
<p>Am 9. Oktober haben die B&uuml;rger*innen in Niedersachsen einen neuen Landtag gew&auml;hlt. Dass die SPD die meisten Stimmen erhalten hat, zeigt, dass sich die W&auml;hler*innen eine starke soziale Stimme w&uuml;nschen. In Koalition von SPD und Gr&uuml;nen vollzieht sich nun ein Regierungswechsel in Niedersachsen. Der vorgelegte Koalitionsvertrag tr&auml;gt eine progressive Handschrift, der in Zeiten des Wandels eine soziale und nachhaltige Politik in den Mittelpunkt des Handelns stellt.</p>
<p>Aus Sicht der AWO und der Freien Wohlfahrt sind wichtige Errungenschaften zu verzeichnen, f&uuml;r die sich die AWO seit Jahren auf politischer Ebene eingesetzt hat. Dazu geh&ouml;rt insbesondere, dass die Sozialwirtschaft als wichtiger Wirtschaftsfaktor anerkannt wird. Damit einhergehend soll sie zuk&uuml;nftig Zug&auml;nge zu F&ouml;rderprogrammen etwa im Bereich Digitalisierung und Transformation erhalten. Bisher war sie aufgrund der Beschr&auml;nkung auf die kleinen und mittleren Unternehmen von den F&ouml;rdermitteln ausgeschlossen gewesen.</p> <p>In vielen weiteren Punkten finden sich die Forderungen der AWO wie-der. Im Bereich der KiTas ist das deutliche Bekenntnis zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualit&auml;t zu verzeichnen. Untermauert wird dies durch ein Festhalten an der Einf&uuml;hrung der dritten Fachkraft, den Einsatz von multiprofessionellen Teams, den Ausbau der Verf&uuml;gungs- und Leitungsstunden und die Erleichterung des Quereinstiegs &ndash; hier sieht die AWO weiterhin die praxisintegrierte Ausbildung als Schl&uuml;ssel. Dass Familienzentren k&uuml;nftig an KiTas angeschlossen werden sollen, ist ein weiterer wichtiger Vorsto&szlig;.</p> <p>Im Hinblick auf die Pflege machen die Koalitionspartner deutlich, dass sie sich auf Bundesebene f&uuml;r eine Deckelung der Eigenanteile einsetzen wird. F&uuml;r die AWO ist dies eine dringende Notwendigkeit. Auch die Anerkennung ausl&auml;ndischer Berufsabschl&uuml;sse soll beschleunigt werden, als eine Antwort auf den Fachkr&auml;ftemangel. Die angek&uuml;ndigte Fachkr&auml;fteinitiative in den pflegerischen und sozialen Berufen muss priorisiert auf den Weg gebracht werden.</p> <p>Dar&uuml;ber hinaus wurden in weiteren Bereichen wesentliche Anliegen der AWO ber&uuml;cksichtigt, etwa bei der Bek&auml;mpfung von Armut, der St&auml;rkung der Migrationsberatungsstellen, der F&ouml;rderung von Inklusion, der Unterst&uuml;tzung des Ehrenamts und dem Ausbau der Quartiers- und Gemeinwesenarbeit.</p> <p>Die neue Landesregierung legt damit ein Programm vor, an dem wir sie als AWO messen und bei dem wir sie wirksam begleiten werden. Umso mehr fordern wir, dass diesen guten Absichten zeitnah Taten folgen, die die Menschen in Niedersachsen erreichen. Denn auch das gilt es zu bemerken: 40 % der Wahlberechtigten haben nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Somit ist es unsere gemeinsame Aufgabe, eine Br&uuml;cke zwischen der Politik und den Menschen zu bauen, damit sie erleben, dass ihre Stimme in unserer Gesellschaft Gewicht hat.</p>
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